Selbst einen Tag nach dem nervenaufreibenden Auswärtsspiel beim FV Neuthard ist es schwer Worte dafür zu finden, was zwischen 15:00 und 17:00 Uhr passiert ist. Auf der einen Seite stand eine TuS-Elf auf dem Platz, die sich über eine Stunde äußerst schwergetan hatte, Lösungen gegen lauf- und zweikampfstarke Neutharder zu finden. Die Gastgeber machten durch eine klare Struktur und taktische Disziplin auf sich aufmerksam. Als letztes Puzzle-Teil eines Kreisliga-Spiels fungiert ein dreiköpfiges Schiedsrichtergespann. Wer die Berichterstattungen des TuS Mingolsheim über die letzten Jahre verfolgt hat der weiß, dass fragwürdige oder gar strittige Entscheidungen immer Auslegungssache sind und niemals der Unparteiische spielentscheidend agiert. TuS-Spielführer Kevin Müller wurde nach wenigen Minuten bereits rüde mit offener Sohle von den Beinen geholt – die Karte, die mindestens Gelb hätte lauten müssen, erhielt der Spieler unverständlicherweise nicht. Kurze Zeit und weitere fragwürdige Entscheidungen später folgte dann der Knackpunkt der 1. Halbzeit: Die Gastgeber verlagerten die Seite, spielten wieder zurück ins Zentrum und erzielten aus 16 Metern das umjubelte 1:0 – doch der Schiedsrichterassistent hob die Fahne, da der Ball die Seitenlinie sichtbar überquert hatte und hielt diese in die Höhe gestreckt (da er sich sicher war) bis der Ball im Netz lag. Dass die Spieler des TuS Mingolsheim das Verteidigen nach Heben der Fahne eingestellt haben ist zwar leichtfertig, aber nachvollziehbar. Der Referee ließ sich nicht umstimmen, bezeichnete seine ausgebildeten Schiedsrichter-Assistenten als „Unterstützung“, mochte es aus über 30 Metern Entfernung besser gesehen haben als der Linienrichter, der nur wenige Meter nebendran und auf der Seitenaus-Linie stand. Darüber hinaus sahen Kevin Müller und Moritz Neuburger die gelbe Karte – wie im Laufe des Spiels noch acht weitere Spieler und Funktionäre für zum Teil unfassbare Kleinigkeiten. Strittige Entscheidungen wie etwa Eckbälle oder Einwürfe wurden fast ausschließlich für den äußerst souverän auftretenden FV Neuthard entschieden – der seine Linie erst gegen Ende des Spiels etwas verlor und dem TuS somit noch ermöglichte das zwischenzeitliche 0:4 noch in ein 2:4 zu verwandeln: Torschützen waren hierbei Justin Stripf (64.) und Luis Deierling (82.).

Intern wird man im Lager der Schmidt-Elf aufbereiten müssen, wie man die Anfälligkeit in der Rückwärtsbewegung reduzieren oder gar zu alter Stabilität zurückkehren kann – darauf sollte und wird auch der Schwerpunkt gelegt werden. Nichtsdestotrotz wurde beschlossen, eine derart schlechte, arrogante und fast schon diskriminierende Leistung des Schiedsrichters nicht totzuschweigen. Was Javier Alonso vom 1. FC Haßloch hier einer Kreisliga-Partie zweier guter Mannschaften angetan hat ist beschämend, peinlich und unseres geliebten Fußballsports schlichtweg nicht würdig. Zum Abschluss der „Analyse“ sollten die Worte eines neutralen Zuschauers es auf den Punkt bringen: „Man hatte von Anfang an das Gefühl, dass der Schiedsrichter euch hasst und will, dass der TuS heute nicht punktet!“

Auch die 2. Mannschaft verlor ihr Auswärtsspiel beim FV Hambrücken II. Die Gastgeber zeigten sich willensstärker und waren auch einen Tick besser, was das knappe Ergebnis schlussendlich nicht unverdient erscheinen lässt. Die Führung des FVH konnte Philipp Knopf noch in der ersten Halbzeit ausgleichen, doch auf das zweite Gegentor nach etwas mehr als einer Stunde hatte die Mannschaft um Routinier Sascha Schneckenburger keine Antwort mehr parat. Wie auch bei der Kreisliga-Elf ist die defensive Anfälligkeit (noch kein Pflichtspiel ohne Gegentor bestritten) ein Thema, das es zu beheben gilt, wenn man wieder ganz vorne anklopfen möchte.

Vorschau:
Am kommenden Sonntag reisen die Mannschaften des FC Germ. Forst in den Sportpark.
13:00 Uhr: TuS II -:- FC Forst II
15:00 Uhr: TuS I -:- FC Forst I

Über zahlreiche Unterstützungen nach den jüngsten Niederlagen würden sich die beiden Teams sicher sehr freuen.