Nach zuletzt drei Spielen ohne Sieg und bisher keinem einzigen Punkt in der Fremde war man im Lager des TuS Mingolsheim motiviert die Negativserien reißen zu lassen und wichtige Punkte beim VfR Rheinsheim einzufahren.

Es entwickelte sich nach einer kurzen Phase des Abtastens ein relativ schnelles Spiel – während die Schmidt-Elf aus einer geordneten Defensive heraus über das Mittelfeld die Tiefe suchte, legten die Gastgeber größeren Wert auf lange Bälle in die Spitze auf ihren brandgefährlichen Stoßstürmer Yasin Bulut. Eine erste Chance der Hausherren parierte Torwart Tobias Schlegel zur Ecke (11.). Kurze Zeit später marschierte Janik Jammerthal munter über das halbe Feld und fand dann Arnel Zekan, dessen Querpass Andreas Konradi nur noch über die Linie drücken musste (13.). Mit der Führung im Rücken kontrollierte die Mannschaft um den umsichtigen Kapitän Kevin Müller das Spielgeschehen, verpasste es aber aus den sich bietenden Möglichkeiten weiteres Kapital zu schlagen. Erst ein Elfmeterpfiff sorgte dann für das 2:0 – Arnel Zekan blieb eiskalt (32.), nachdem Daniel Waßmer mit zwei offenen Sohlen voraus rüde von den Beinen geholt wurde – er musste wenig später verletzt raus. 

Nach dem Seitenwechsel nahm das Spiel weiter an Fahrt auf. Leider nicht fußballerisch – denn da flachte es eher ab – vielmehr kochten die Gemüter langsam über. Viele Fouls, Diskussionen und – gelinde gesagt – unnötige Kommentare auf beiden Seiten prägten den weiteren Spielverlauf. Zwar hatten die Gäste aus dem Kurort das Spiel weiter im Griff, doch erst eine Standardsituation schnürte den Dreier endgültig ein: Mario Geil hämmerte einen Freistoß in seiner typischen Manier (Augen zu und drauf?!) unter die Latte – ein sehr sehenswertes Tor (79.). Weniger sehenswert waren die Szenen, die sich kurz vor und nach dem Schlusspfiff abspielten: VfR-Akteur Yasin Bulut trat dem auf den Boden liegenden Leonard Schmitz vorsätzlich gegen den Kopf und sah für diese brutale Szene glatt rot (88.). Zwei Minuten später flog der nächste Gästeakteuer vom Feld, nachdem dieser sich zu vehement beschwert hatte (90.). Anfeindungen und Drohungen seitens einiger VfR-Spieler gegenüber dem jungen Schiedsrichter nach Schlusspfiff ließen die Frage zurück, ob man auf Seiten der Hausherren verstanden hat, wie ein normaler Umgang unter Sportlern auszusehen hat.

An dieser Stelle darf erwähnt werden, dass vielleicht nicht jede Entscheidung des Gespanns richtig war, aber bei den spielentscheidenden Szenen und den Platzverweisen lagen sie tendenziell immer richtig. Die Kirsche auf einer Torte voller unschöner Szenen setzte der Heim-Trainer Ludwig auf, indem er TuS-Coach Andreas Schmidt das obligatorische Shake-Hands verweigerte, ihn als „Dreckspatz“ bezeichnete und auch später noch einzelne TuS-Akteure verbal anging. Fragwürdig, was solch eine Person als Vorbild für Kinder und Jugendliche an der Seitenlinie zu Suchen hat.
Die drei Punkte nimmt man nach all den Vorfällen umso lieber mit – es sind die ersten drei auf fremdem Terrain.

Die 2. Mannschaft musste beim FC Huttenheim leider ihre zweite Saisonniederlage einstecken. Lange neutralisierten sich beide Mannschaften – Großchancen waren eher Mangelware – und es sah lange so aus als könne man aus Huttenheim wie vorgenommen „etwas Zählbares entführen“. Leider bescherte ein Freistoß in der 86. Spielminute den Hausherren das knappste aller möglichen Ergebnisse – ein 1:0. Entsprechend angesäuert war Trainer Oliver Jahnke nach dem Spiel ob dieser „völlig unnötigen Niederlage“, bei der seine Mannschaft in der zweiten Halbzeit das Spiel nach vorne fast gänzlich vermissen ließ und nicht an die Form der Vorwoche anknüpfen konnte.

Vorschau:
Sonntag, 06.Oktober 2019
13:00 Uhr:  TuS Mingolsheim II  -:-  Fvgg Neudorf II
15:00 Uhr:  TuS Mingolsheim  I   -:-  Fvgg Neudorf  I

Wir hoffen auf viele Zuschauer wenn beide Teams versuchen sechs Punkte in Mingolsheim zu behalten.