Bereits im Hinspiel kam man gegen abstiegsbedrohte Rinklinger nicht über ein 2:2 hinaus und so wollte man im Rückspiel alles besser machen. Zwar fehlte dem TuS mit Burhan Türedi der Top-Torschütze der laufenden Saison, doch man konnte schon in den vergangenen beiden Spielen gegen Top-Mannschaften beweisen, dass man in der Lage ist, Ausfälle zu kompensieren. 
Aus dem Hinspiel wusste man sicherlich noch um die Gefahr der Gäste nach Standardsituationen, doch gelernt hatte die Mannschaft um Kapitän Kevin Müller daraus offenbar nichts. Gleich die erste Ecke führte zum 0:1 durch TSV-Stürmer Benny Ernstberger (5.min). Derzeit darf man aber als TuS-Anhänger auch bei eigenen Standards zuversichtlich sein, denn in Janis Knebel hat die Mannschaft einen Experten in den eigenen Reihen, der es schafft, immer im richtigen Moment zur Stelle zu sein, um den Ball über die Linie zu drücken. So geschehen in Minute 14 zum Ausgleich.

Kurze Zeit später entschied der Unparteiische auf Strafstoß für die Schmidt-Elf, doch Boris Raic scheiterte am Gäste-Keeper. Fortan übernahm der TuS die Kontrolle über das Spiel gegen verunsicherte Gäste und erhöhte den Druck merklich, doch man versäumte es, aus der Überlegenheit Kapital zu schlagen. Somit ging es mit einem eher enttäuschenden Remis in die Kabinen.

Nach der Pause rollten weitere Angriffe auf das Tor des TSV. Moritz Neuburger vergab dabei die wohl größte Chance, als er völlig frei vor dem Gehäuse zu genau zielte und um wenige Zentimeter vorbei schoss (58. Min). Und so kam es wie es kommen musste: Mit dem ersten nennenswerten Angriff der zweiten Halbzeit gelang den im Jahr 2018 bisher punktlosen Gästen der Führungstreffer. Sichtlich geschockt wurde das Kombinationsspiel der Hausherren unruhiger und bei frühsommerlichen Temperaturen schwanden die Kräfte.

Das Trainerteam reagierte und nahm drei Wechsel vor, doch diese verpufften ebenso wie die weiteren Versuche, das Spiel zu drehen. Im Gegenteil – der TSV Rinklingen hatte noch zahlreiche Möglichkeiten, den Deckel drauf zu machen, doch die Chancen wurden nicht genutzt, bzw. im letzten Moment vereitelt. Erst in Minute 84 kam der TuS dann zum eher überraschenden Ausgleich. Erneut stand Janis Knebel in Stürmermanier goldrichtig, setzte zum Fallrückzieher an und stellte das Ergebnis nach einer Ecke auf 2:2. Manch ein Zuschauer dachte nun vielleicht „Hey, da geht noch was für den TuS“ oder „Vielleicht hält die Siegesserie ja doch“, aber die Mannschaft enttäuschte diese Hoffnungen auf ganzer Linie. Offensiv wurde zu passiv attackiert, defensiv zu zögerlich oder falsch entschieden und so kam der TSV Rinklingen zum nicht ganz unverdienten Siegtreffer (87.). Zwar gewann an diesem Tag gewiss nicht die fußballerisch bessere Mannschaft, aber definitiv die Mannschaft, die den Sieg als Kollektiv mehr wollte und mehr investierte. (ts.)

Vorschau:

Sonntag, 22.4.2018, 15.00 Uhr:   SV Oberderdingen – TuS Mingolsheim (Kreisliga)