Erfahrungsbericht – Vermittlungsprozess für ein Sportstipendium in den USA
Vor ungefähr 1,5 Jahren habe ich den Prozess für ein Sportstipendium in den USA mit einer Vermittlungsagentur begonnen. Ich hatte diesen Traum bereits mehrere Jahre, allerdings klappte es in der Vergangenheit aus unterschiedlichen Gründen nicht. Während meiner Ausbildung stellte ich mir die Frage, wie meine Zukunft aussehen soll und ob es noch etwas gibt, das ich erleben möchte, bevor ich mit dem richtigen Berufsleben starte.
Die professionellen Trainingsbedingungen, die Chance mich sportlich weiterzuentwickeln und die neue Erfahrung waren letztendlich ausschlaggebend, dass ich mich mit einer Chancenschätzung bei der Vermittlungsagentur beworben habe und mein Glück versuchte als Student-Athlete in die USA zu kommen. Nach wenigen Tagen kam es zu einem ersten Kennenlernen per Videocall, in dem mir die Möglichkeiten für ein Sportstipendium erklärt und die weiteren Schritte besprochen wurden. Vorteilhaft war, dass mein Ansprechpartner selbst als Sportstudent in den USA war und mir somit bestens berichten konnte, was mich erwarten würde. Der Videocall überzeugte mich, sodass ich wenige Tage später mein Paket buchte und den Vertrag unterschrieb.
In den ersten Schritten ging es darum mein Athleten-Profil zu erstellen, meine Zeugnisse übersetzen zu lassen sowie an einem Soccer-Showcase teilzunehmen, um für College-Coaches vorzuspielen und die ersten Szenen für mein Highlight-Video zu sammeln. Im weiteren Vermittlungsprozess standen noch ein Sprachtest (Duolingo-Test) sowie ein mathematischer Test (SAT-Test) an, um meinen sprachlichen sowie akademischen Standard zu überprüfen.
Nach dem alle Vorbereitungen getroffen waren, begann sieben Monate vor Studienbeginn die Rekrutierungsphase. Hier wurde mein Athleten-Profil an College-Coaches versendet und meine Spielberechtigung beantragt. Wenige Tage später erhielt ich auch schon die erste Nachricht eines Coaches und wir vereinbarten ein Zoom-Meeting. Ehrlicherweise war ich sehr aufgeregt, da ich nicht wusste, welche Fragen auf mich zukommen und ob mir sofort alle Antworten auf Englisch einfallen würden. Um besser vorbereitet zu sein, startete ich eine Recherche über die Universität (Anzahl der Studenten, Studiengänge, Athletikbereich, Daten zum Fußballteam, …) und notierte mir Fragen, um mein Interesse zu zeigen und einen ersten guten Eindruck zu hinterlassen. Das Zoom-Meeting verlief positiv und der Coach nahm mir direkt von Beginn die Aufregung, weil er genau wusste, wie ich mich fühlen würde und zeigte volles Verständnis. Außerdem erzählte er, dass der Großteil des Teams aus Ländern kommt, in denen Englisch nicht die Landessprache ist und somit alle im gleichen Boot sitzen. Im weiteren Gesprächsverlauf stellte er sich und die Universität genauer vor, erklärte mir, welche Ideen er mit der Mannschaft sowie mit mir als Einzelspieler hat und beantwortete meine Fragen. Am Ende bekam ich auch schon das Angebot und die Höhe des Sportstipendiums mitgeteilt. Vor der Verabschiedung machte er deutlich, dass ich genügend Zeit habe, um über das Angebot nachzudenken und mich bei weiteren Fragen gerne jederzeit melden kann.
Nach dem Gespräch war ich überglücklich und konnte noch gar nicht realisieren, dass ich bereits ein Angebot erhalten hatte. Mit der Gewissheit, dass ich bereits einem College zusagen kann, blickte ich mit Vorfreude den kommenden Tagen und Wochen entgegen und war gespannt, ob sich noch andere Coaches bei mir melden würden. In der weiteren Rekrutierungsphase erhielt ich noch mehrere Angebote, unter anderem von der Graceland University in Iowa. Die Universität ist aufgrund meiner Trainertätigkeit auf mich aufmerksam geworden und bot an, dass ich dort als Spielertrainer starten könnte. Diese Möglichkeit lies ich nicht lange offen und entschied mich mein Sportstipendium an der Graceland University zu starten. Nach der mündlichen Zusage startete die offizielle Registrierung an der Universität und mein Konsulatstermin für das Studentenvisum wurde vereinbart.
In den letzten Wochen vor dem Flug nutzte ich die Zeit um mich bei meiner Familie, meinen Freunden und bei meinem Team zu verabschieden, arbeitete an meiner körperlichen Fitness und packte meinen Koffer. Am Frankfurter Flughafen traf ich mich mit meinem jetzigen Teamkollegen Max, der ebenfalls mit einem Sportstipendium an der Graceland University studiert. Nach dem wir uns ein letztes Mal von unseren Familien verabschiedet haben, stiegen wir in das Flugzeug und das neue Abenteuer konnte beginnen.
mehr zu Leons Erfahrungen bald in Teil 2, in dem er uns über die Saisonvorbereitung berichten wird.
Du hast Interesse am Programm?
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