Die Jahrgänge 2007 und 2008 wurden vor der Saison etwas leistungsorientierter gemischt, sodass sich eine D1-Mannschaft mit 16 motivierten Kickern hervortat.
Unter dem neuen Chef-Trainer Tobias Schlegel, der gemeinsam mit Co-Trainer Alex Peter und Junior-Coach Jannik Gamerdinger die Verantwortung für das Team trägt, wollte man kontinuierlich die Grundtugenden des Fußballs (Laufbereitschaft, Zweikampfstärke und unbedingter Siegeswille) in Verbindungen bringen mit ersten taktischen Handgriffen, die sich im Laufe der Zeit automatisieren sollten. Dass die taktische Komponente“ zwischen 6 Wochen und im schlimmsten Fall 6 Monaten“ (Zitat Trainer) beanspruchen würde, war allen Beteiligten bewusst, doch ließ man sich davon nicht beirren und so waren alle Jungs äußerst lernwillig, was auch die gute Trainingsbeteiligung in den drei vergangenen Monaten September (77,2 %), Oktober (77,94%) und November (79,17%) untermauert.

Trotz guter Trainingseindrücke blieben die ersten Erfolge im regulären Spielbetrieb zunächst aus – man merkte schnell, dass die Leichtfüßigkeit aus dem Training schnell in eine Art Verkrampfung verfällt, sobald man es mit einer anderen Mannschaft zu tun bekam. Zurückhaltend, ja sogar ängstlich trat man im ersten Spiel auf, welches man in Graben-Neudorf zurecht 1:4 verloren geben musste. Auch in den folgenden beiden Spielen gegen Philippsburg und Kirrlach war das Spiel der TuS-Jungs zu fehlerbehaftet, phasenweise zumindest, denn kurze Lichtblicke ließen schon da einen Aufwärtstrend vermuten. Beide Spiele gingen trotz 1:0-Führung mir 1:2 verloren.
Kein einziger Punkt nach drei Ligaspielen – manch einer würde da den Kopf in den Sand stecken. Die Pokalspiele in Runde 1 (7:2 bei der JSG Karlsdorf-Neuthard) und Runde 2 (8:0 beim FV Gondelsheim) ließen erahnen, dass es bald bergauf gehen würde und diese Erfolgserlebnisse waren Balsam für die Seele, bzw. brachten das Lächeln zurück in die Gesichter der Nachwuchs-Kicker. Es folgten weitere intensive Trainingswochen – die Trainer schafften es immer wieder durch abwechslungsreiche Trainingsgestaltung die Motivation der Mannschaft hoch zu halten. Auch die Sondertermine (Samstagstraining) wurden fleißig besucht. Es sollte sich auszahlen.
Ein fulminanter 7:2-Auswärtssieg beim 1.FC Bruchsal II sicherte die ersten 3 Punkte – und auch die Trainingsinhalte wurden phasenweise erstaunlich gut umgesetzt. Einige Tage später dann ein weiteres Auswärtsspiel beim VfB Bretten II. Auf Kunstrasen legten die Jungs um Kapitän Clemens los wie die Feuerwehr und spielten sich viele Chancen heraus, standen defensiv darüber hinaus felsenfest. Jetzt merkte jeder Beteiligte, dass die D1 angekommen war in der Saison – ein mehr als verdienter 2:0-Erfolg stand zu Buche. In der Folge ein ungefährdeter Sieg gegen den Tabellenletzten JSG Oberhausen/Rheinhausen (4:0), ehe man dem Tabellenführer aus Ubstadt unterlag (1:6), obwohl man bis zur 40. Minute ordentlich Paroli geboten hatte.
Zwei Spiele bis Saisonende – der entscheidende Augenblick und die Frage: Haben die Jungs Mentalität? Würde man die 1:6-Klatsche vergessen können und einfach weitermachen, wo man aufgehört hatte? Oder lässt man sich hängen und fällt in ein kollektives Motivationsloch, gepaart mit Selbstzweifeln?
So viel darf gesagt sein: Die mittlerweile große mentale Stärke sollte sich einige Tage später beim Spiel gegen die punktgleichen 12er aus Wiesental, bzw. dem Viertelfinale im Kreispokal gegen den starken VfB Bretten zeigen:
Was folgte war eine Demonstration all dessen, was die Jungs in den vergangenen drei Monaten gelernt und zum Teil automatisiert haben: Tolle Spielzüge mit schönen Toren, enormes Laufpensum und beherztes, aggressives Verteidigen. Gegen wohlgemerkt gute bis sehr gute D1-Mannschaften lieferten die Jungs vom TuS Mingolsheim zwei überragende Spiele ab, gewannen beide Spiele verdient und ohne Gegentreffer (3:0 & 2:0).
Der Lohn dafür ist der Halbfinaleinzug im Pokal, Platz 4 am Ende der Hinrunde (trotz drei Niederlagen zu Beginn) und dazu begeisterte Eltern und Zuschauer, die die Jungs immer unterstützt und mit Beifall begleitet haben.

Tief durchatmen, eine nervenaufreibende Hinrunde ist zu Ende. Die Entwicklung der Jungs hingegen scheint noch nicht abgeschlossen und alle Beteiligten freuen sich auf die bevorstehende Hallenzeit – vielleicht mit der ein oder anderen Überraschung – und eine hoffentlich schöne/erfolgreiche Rückrunde ab März 2020.