Das sind die Spiele, die man als Tabellenzweiter dann eben auch gewinnt, dachten sich am Sonntagnachmittag wohl etliche Zuschauer beim Mingolsheimer Auswärtssieg in Oberhausen. Vor der Begegnung hatte die Kreisligatabelle eine Differenz von zehn Saisonpunkten zum Dreizehnten aus Oberhausen ausgewiesen, die sich in der ersten Halbzeit häufiger, im zweiten Abschnitt jedoch eher selten im Geschehen auf dem grünen Rasen widerspiegelte.
Mingolsheim hatte zu Beginn die reifere Spielanlage und erarbeitete sich die zwingenderen Chancen. Nachdem Kapitän Jochen Ams in der 10. Minute noch mit einem Kopfball scheiterte, erzielte Kaito Herberger zwei Minuten später nach feinem Pass von Daniel Wassmer den Führungstreffer für die Gäste. Die beste Chance, das Resultat zu erhöhen, hatte in der 27. Minute erneut Jochen Ams, dessen Kopfball aus kurzer Distanz nach Ecke von Kaito Herberger jedoch das Oberhausener Gehäuse verfehlte. Die Platzherren tauchten jetzt zunehmend häufiger gefährlich im Mingolsheimer Strafraum auf, vergaben allerdings kurz nacheinander zwei gute Gelegenheiten zum Ausgleich.
Das zuvor Versäumte holte Oberhausen kurz nach dem Wechsel nach, als Steven Krebs in der 49. Minute das (allerdings durchaus vermeidbare) 1:1 markierte. Die MIngolsheimer Fans mussten jetzt mit ansehen, dass ihre Mannschaft zunehmend die spielerische Linie verlor. Echte Chancen blieben jedoch hüben wie drüben Mangelware. Die Partie wurde nun zunehmend härter geführt, was Schiedsrichter Walter Beisel dazu veranlasste, allein zwischen der 65. Minute und der 85. Minute sechs Mal den gelben Karton zu zücken – vier Mal gegen Akteure der Gastgeber, zwei Mal gegen Mingolsheimer Spieler. Als das Publikum das Remis gedanklich schon abgehakt hatte, war es in der 87. Minute erneut Kaito Herberger, dessen abgefälschter Schuss sich unhaltbar in den Oberhausener Kasten senkte. Mit dem „Dreier“ in Oberhausen bleibt der TuS dem Spitzenreiter aus Huttenheim weiter auf den Fersen.