Mit dem FC Karlsdorf gastierte wieder einmal eines der gefĆ¼rchteten Teams aus dem Tabellenkeller im Sportpark. Und wie schon in Rinklingen wurde die Mannschaft um SpielfĆ¼hrer Kevin MĆ¼ller dem Ruf gerecht, kein Konzept gegen Mannschaften zu haben, die vorzugsweise Ć¼ber den Kampf, den Willen und die defensive StabilitƤt ins Spiel kommen. Dass der FC Karlsdorf den technisch versierten Mannen aus Bad Schƶnborn fuĆballerisch nicht das Wasser reichen konnte, konnte jeder sehen. Allerdings Ć¼berzeugten die Germanen durch andere, im FuĆball auf Kreisebene fast noch wichtigere Attribute: Mannschaftliche Geschlossenheit, Kampf und Laufbereitschaft.
FrĆ¼h bekamen die GƤste einen strittigen Elfmeter zugesprochen. TorhĆ¼ter Schlegel bekam zwar die Finger an den Ball, doch der Einschlag konnte damit nicht verhindert werden (7.). Fast im Gegenzug glich Burhan TĆ¼redi nach einem tollen Spielzug aus (9.). In der Folge hatten beide Teams Torgelegenheiten. Der TuS vergab aber ebenso klƤglich wie der FCK, dem noch ein Tor wegen vorangegangenen Foulspiels aberkannt worden war (33.). Ein qualitƤtsarmes Spiel wurde wenig spƤter vom souverƤnen Schiedsrichter Carsten Martin abgepfiffen.
Die zweite Halbzeit sollte dann zu einem wahren SpieĆrutenlauf fĆ¼r die Hausherren werden. Vorne wurden Chancen zum Teil Ć¼berheblich vergeben, hinten offenbarten sich ungeahnte LĆ¼cken. Das 1:2 nach einem Eckball (62.) war die logische Konsequenz aus der leidenschaftslosen Vorstellung aller TuS-Verantwortlichen.In der Folge wurde von den ZuschauerrƤngen gegen die Spieler auf dem Platz geschimpft, untereinander wurde aggressiv und wenig konstruktiv miteinander gesprochen. Als wƤre das nicht genug, flog der eingewechselte Aaron Schwarz wegen groben Foulspiels noch mit Rot vom Platz (89.). Die Krƶnung einer desolaten āMannschaftsā-Leistung, in der kein AufbƤumen zu erkennen war. Dass wenige Minuten vor Schluss dann die eingewechselten Marvin Hagel (85.) und Valentin MƤchtel (87.) fĆ¼r den nƶtigen, Ć¼berfƤlligen Schwung und frisches Blut sorgen sollten, konnte man nicht wirklich ernst nehmen. Vielmehr hatte man Mitleid mit den beiden, dass sie sich wegen drei/fĆ¼nf Minuten Nettospielzeit Ć¼berhaupt auf den Platz bewegt haben.
Das Bild, das die Mannschaft von Trainer Axel Ploch, der nach dem Spiel noch lange konsterniert auf seiner Bank saĆ, heute abgegeben hat, war sportlich schon eine bittere Angelegenheit. Doch auch charakterlich sollte sich jeder hinterfragen, ob die Einstellung zum Spiel noch stimmt. Denn eines ist sicher: AuĆer den Top 5 der Tabelle werden alle Mannschaften den Spielstil des FC Karlsdorf verfolgen, um gegen favorisierte Teams zu punkten. Das muss verstanden werden, scheint derzeit aber nicht der Fall zu sein.Hoffentlich kann man den Schalter schnell wieder umlegen, eine klare Spielidee gegen tief stehende Gegner finden und wieder als EIN TEAM auftreten, denn andernfalls versinken die Rot-WeiĆen bald im MittelmaĆ. (ts.)
Vorschau
So., 22.10., 15 Uhr TSV Stettfeld – TuS Mingolsheim (Kreisliga)